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Was ist Notgeld?

Die Bezeichnung "Geld" wurde sehr lange mit "Münzen" gleichgesetzt, wobei schon zu Beginn der ersten Münzprägungen zwischen "gutem" und "schlechtem" Geld unterschieden wurde, denn den Wert einer Münze bildete das der entsprechenden Landeswährung zugrunde gelegte Edelmetall (Gold oder Silber), d.h. der substantielle Wert einer Münze sollte dem angegebenen Nominal entsprechen, eingeschlossen die Kosten für Prägung und den (auch) seinerzeit üblichen, landesherrlichen Schlagsatz. Die vollwertigen, damals stets bevorzugten Silbermünzen wurden als sog. "Kurantgeld" bezeichnet. Eine Münzverschlechterung durch die Erhöhung des Anteils unedlen Metalls am Gewicht der Münze hatte insbes. schwerwiegende Folgen für den Handel (Preissteigerungen) und führte zum Abfluss vollwertiger Münzen ins Ausland. Die Habgier der naiven Münzherren und v.a. die Finanzierung der Kriege waren die wichtigsten Ursachen der Münzverschlechterung, die letztendlich aber wieder auf die Münzherren zurückfiel, wenn sie Geldzahlungen zu empfangen hatten.

Die ersten Banknoten entwickelten sich - in äußerst knappen (!) Worten gesagt - aus Bank- bestätigungen über in Kurantmünzen geleistete Depositeneinlagen. Sie waren dem Wechsel ähnliche Zahlungsversprechen. So war die Gewissheit der Einlösung der Banknote gegen Kurantmünzen die entscheidende Vorbedingung für die zunehmende Nutzung der gegenüber der Münzen handlicheren Banknoten, die der Erleichterung des Geschäftsverkehrs und der Ausdehnung von Krediten diente.

Von den Banknoten unterscheidet man die sogenannten Kassenanweisungen, Kassenscheine, Kassenbillets, Tresorscheine, Quittungen u.ä., die i.d.R. nicht in Kurantmünzen umwechselbar waren. Die Kassenanweisungen wurden meist von den Länderregierungen in Umlauf gesetzt und stellten verbriefte, öffentliche Schulden dar, waren vorwiegend unverzinslich und nicht mit einem Tilgungstermin ausgestattet.

 


Das sogenannte "Notgeld" übernahm immer dann die Funktion eines Zahlungsmittels, wenn ein Staat nicht mehr über genügend Geldscheine oder Münzen verfügt hatte. Der Zahlungsmittel-mangel herrschte bereits kurz nach Ausbruch des 1. Weltkrieges, da das Münzmaterial wie Kupfer, Messing oder Nickel für die Kriegsproduktion dringend benötigt wurde. Darüber hinaus horteten viele Bürger jegliche Kleinmünzen aus Edelmetallen. So erlaubte der Staat über 1.000 deutschen Gemeinden, Firmen, Vereinen etc. die Herausgabe von lokalen Zahlungsmitteln als Ersatzgeld. Einige Kreise oder Gemeinden ließen sogar Notgeldmünzen prägen, die meist aus Eisen, Aluminium oder Zink bestanden, gelegentlich sogar aus Porzellan.


Das deutsche Papiernotgeld von 1914 bis 1924 ist das wohl umfangreichste Spezialgebiet des Geldscheinsammelns. Aufgrund der zahlreichen Ausgabenperioden, Ausgabeorte und Notgeldscheinvarianten haben sich die meisten Sammler auf bestimmte Teilbereiche spezialisiert. Selbst das umfangreiche Geldmuseum der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main kann keine vollständige Sammlung sämtlicher deutschen Notgeldscheine dieser Zeit mit ihren unzähligen Varianten aufweisen (siehe unter Sammelgebiete und/oder Varianten).

 

 

 

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